10 Dinge die Sie über Brustimplantate wissen sollten

Sind Brustimplantate gefährlich? Ist die Haltbarkeit eines Implantats begrenzt? Dr. Birgit Pössl, Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie in Salzburg hat die häufigsten Fragen zu Silikonimplantaten für Sie zusammengestellt und beantwortet.

Seit wann werden Brustimplantate eingesetzt?

Chirurgen sind seit mehr als 100 Jahren damit beschäftigt, die weibliche Brust aufzubauen. Sie experimentierten mit den verschiedensten Materialien wie Glaskugeln, Elfenbein, Wolle oder Rinderknorpel. Später wurden modernere Substanzen wie Bienenwachs, Polyethylen und Paraffin verwendet. Keiner der Stoffe war ein großer Erfolg. Häufig führten sie zu Komplikationen und schweren Fremdkörperreaktionen.

Heute verwenden plastische Chirurgen eine Weiterentwicklung der Implantate von 1962, nämlich Silikonimplantate mit rauer Oberfläche. Seit 2000 brauchen diese Silikonimplantate ein Qualitätssiegel.

Wie groß sind Brustimplantate?

Silikonimplantate bekommen Sie heute in verschiedenen Formen und Größen. Sie variieren dabei abhängig von Trends, Wünschen und Anforderungen der Patienten. Interessant ist, dass sich die Größe der Brustimplantate stets nach oben entwickelt hat.


Das durchschnittliche Volumen in Europa liegt heute bei 280 bis 320 ml. Führende Hersteller von Implantaten bieten ihre Produkte mit einer Standardgröße von 900 ml an. Spezielle Anbieter fertigen jedoch auch Größen über 1000 ml.

Sind Brustimplantate haltbar?

Moderne Silikonimplantate sind im Allgemeinen weder von außen noch von innen verletzbar. Sie haben eine sehr stabile Außenhülle und sind mit Silikongel gefüllt, welches nicht mehr flüssig ist und nicht auslaufen kann. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass selbst Produkte höchster Qualität, niemals frei von technischen Fehlern sein können. Eines von tausenden Silikonimplantaten kann reißen. Da das Silikongel aufgrund seiner Konsistenz nicht verrutscht, ist dies keine gefährliche Situation.

 

 

Wann muss ich ein Silikonimplantat ersetzen?

Dass Brustimplantate nach 10 Jahren ausgetauscht werden müssen, haben Sie sicherlich schon oft gehört. Dies ist heute allerdings nicht mehr der Fall. Solange das Gel-Implantat intakt ist und keine Komplikationen oder Schmerzen auslöst, kann es im Körper bleiben.

Welche Brustimplantate gibt es?

Heutzutage werden meistens Silikongel-Implantate verwendet, da sie am sichersten sind und verschiedene Formen und Varianten möglich sind. Natriumchlorid-Implantate kommen auch zum Einsatz. Sie sind weicher und Kochsalzlösung ist eine verträgliche Substanz. Doch laufen diese Brustimplantate aus, wenn die Außenhülle des Implantats beschädigt ist.

Was ist das beste Brustimplantat?

Auch für Silikonimplantate gibt es unterschiedliche Qualitäts- und Preisklassen. Verantwortungsbewusste plastische Chirurgen verwenden nur hochwertige Implantate. Schließlich müssen Produkte, die über einen langen Zeitraum im Körper verbleiben, den höchsten Qualitätsstandards entsprechen.

Gibt es gefährliche Silikonimplantate?

Silikonimplantate unterliegen dem österreichischen Medizinproduktegesetz und garantieren daher einen gewissen Mindeststandard. In den USA herrschen noch strengere Richtlinien als in Europa. Wenn das Implantat also von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (Food and Drug Administration) zugelassen ist, gibt es derzeit keinen höheren Standard. Um das Vorhandensein von Schadstoffen in Implantaten auszuschließen, sollten nur zugelassene Implantate von Qualitätslieferanten verwendet werden.

Wie werden Brustimplantate eingesetzt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Silikonimplantate zu verwenden. Die beste Methode ist das Einführen des Implantats durch die Brustunterfalte. Der Vorteil ist, dass der Einschnitt unauffällig ist und die Narbe gut verheilt. Plastische Chirurgen haben so auch den besten Überblick, das beste Profil, insbesondere wenn das Silikongel-Implantat hinter dem Brustmuskel platziert wird. Es ist aber auch möglich, ein Brustimplantat über den Brustwarzenrand einzuführen. Narben sind fast ebenfalls kaum sichtbar, jedoch wird so die Brustdrüse verletzt. Beim Stillen eines Babys kann dies zu Problemen führen.

Was kosten Brustimplantate?

Der Preis eines Silikonimplantats hängt von der Qualität des Produkts ab. Die Materialkosten machen nur einen kleinen Teil des Preises aus. Die Hauptkosten entstehen durch Forschung und Entwicklung, die ständige Qualitätskontrolle und die dahinter stehende Zulassung, beispielsweise bei der FDA.


Hochwertige Brustimplantate der Marktführer kosten mehr als 1.000 Euro, Implantate von Herstellern, die nicht den internationalen Qualitätsstandards entsprechen, sind deutlich günstiger. Für solche Eingriffe sollten jedoch nur die besten und hochwertigsten Materialien verwendet werden.

Warum? Ganz einfach: Bei der Brustimplantation wird ein Fremdkörper eingesetzt, der lange Zeit im Körper bleiben soll. Wenn Sie hier Geld sparen möchten, müssen Sie sich fragen, ob ein solcher Eingriff für Sie persönlich infrage kommt.